Warmer Herbst erhöht Überlebensrisiko für Honigbienen-Völker

Varroamilbe in einer offene Brutzelle | Bildquelle: Universität Hohenheim / Lina Sprau

Aufgrund des warmen Herbstes auch im Minden-Lübbecker Land haben die hiesigen Honigbienen-Völker länger als üblich stark gebrütet und die Milbenpopulation ist entsprechend stark angestiegen. Die Bienenvölker können daher einen höheren Befall von Varroamilben aufweisen als üblich. Dadurch steigt die Gefahr, dass mehr Bienenvölker den kommenden Winter nicht überleben werden.

Varroamilben sind zeckenähnliche Parasiten, die Honigbienen befallen und schädliche Viren übertragen. Bei der virulenten Virusversion kann es bei Bienen zu Flügeldeformationen führen, so dass die Tiere nicht mehr flugfähig sind. Die Parasiten dringen dazu in die Brutzellen der Honigbienen ein und vermehren sich dort. Die Muttermilbe sticht die sich entwickelnde Bienenlarve an, um eine Nahrungsquelle für sich und ihre Nachkommen zu schaffen.

„Dies ist eigentlich eine äußerst heikle Phase in der Entwicklung der Honigbiene, denn die Larven müssen einen Kokon spinnen und sich metamorphosieren, das heißt, ihr gesamter Körper verändert sich von einer dicken, weißen Larve zu einer erwachsenen Honigbiene“, erläutert Dr. Kirsten Traynor, Leiterin der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Jede Muttermilbe kann während der Entwicklungszeit einer Honigbiene ein bis zwei reife Tochtermilben hervorbringen, so dass die Milbenpopulation rasch ansteigt, wenn Bienenbrut vorhanden ist.