Sie schimmern blau oder glänzen golden im Sonnenlicht, manche Arten tragen schwarze, extravagante Netzmuster, andere sind von Kopf bis Fuß in kräftiges Rot gehüllt: Libellen sind Hochsommertiere – und spätestens jetzt im August sind auch die letzten ihrer Art geschlüpft. Die Insekten sind ein guter Indikator für den Zustand von Feuchtgebieten.
Libellen brauchen Feuchtgebiete. Sie verbringen einen Großteil ihres Lebens als Larven in Gewässern und auch die Eiablage findet dort statt. Manche Larven – die der blaugrünen Mosaikjungfer beispielsweise – leben sogar zwei bis drei Jahre in einem Teich, bevor sie an einer Uferpflanze ihre letzte Hülle abstreifen.
„Werden die Sommer immer trockener, so wie wir es momentan erleben, haben es einige heimische Libellenarten schwer“, sagt Sophia Lansing, Biologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Denn es gibt zwar Libellenarten wie die Feuerlibelle, die ursprünglich aus südlichen Ländern kommen und sich mittlerweile auch bei uns wohlfühlen. Die Arten, die in unseren heimischen Mooren leben, verschwinden aber in dem Maße, wie ihr Lebensraum vertrocknet.
Zu den Libellenarten, die auf der deutschen Roten Liste der wirbellosen Tiere als „gefährdet“ geführt werden gehören die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia), die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)und die Nordische Moosjungfer(Leucorrhinia rubicunda). Wieviel Vielfalt es bei den Libellen gibt zeigen allein die Kleinlibellenarten wie die Becher-, Hufeisen- und Fledermaus-Azurjungfer und die Gewöhnliche Binsenjungfer sowie die Segellibelle Großer Blaupfeil, die Großlibelle Vierfleck und die Edellibelle Große Königslibelle. Und auch die Plattbauchlibelle (Libellula depressa), die viele Gartenbesitzer von neu angelegten Teichen her kennen, darf hier nicht fehlen.